#header-wrapper { display:none; } #navbar-iframe { display: none !important; }

Dienstag, 18. Januar 2011

Ich habe keine Lust - Bin ich deswegen ein schlechter Fotograf?


Ist euch das auch schon mal passiert. Man stand vor einem schönen Tagesausflug und hatte partout keine Lust, die Kamera mitzuschleppen? Obwohl Wetter und Ausflugsziel herrliche Fotos versprachen? Oder man hatte die Kamera mitgenommen, hatte aber nun vor Ort absolut keine Lust, nach Motiven Ausschau zu halten und auf den Auslöser zu drücken? Ich hatte diese Momente schon und hab mich danach immer wieder gefragt, ob ich deswegen ein schlechter Fotograf bin oder ob ich sogar mit solchen Gedanken nicht einmal das Recht hatte, mich als Hobbyfotograf zu bezeichnen.

Ich bin der Meinung, dass dies zu krass formuliert wäre. Natürlich ist es so, dass man als ambitionierter Hobbyfotograf immer und überall meine Kamera dabei haben sollte. Dass man ständig das Auge nach geeigneten Fotomotiven suchen lassen muss. Logisch sollte der Fotorucksack auch beim kleinsten Spaziergang mit der Familie aufgeschnallt werden, denn man weiss nie, welch wunderschönes Motiv einem begegnen kann. Und auch wenn es draussen in Strömen regnet oder bitterkalt ist: hat man die Aussicht auf ein gutes Motiv, dann muss der sprichwörtliche innere Schweinhund eben bekämpft werden.

Ich sehe das mittlerweile aber etwas anders. Natürlich darf dieser innere Schweinehund nicht die Macht über einen erhalten. Natürlich muss man ihn hier und da bekämpfen, denn oft ist es nur der erste Schritt, der einem schwer fällt. Hat man diesen gemacht, ist man hinterher froh, dass man doch raus ist oder dass man sein Equipment doch mitgeschleppt hat. Ich finde aber auch, dass es durchaus legitim ist, mal einen ganzen Tag nicht ans Fotografieren zu denken, wenn man partout keine Lust dazu hat. Selbst wenn diese Lustlosigkeit auch mal länger als nur einen Tag dauert, muss man nicht gleich alles an den Nagel hängen.

Ich finde es völlig normal, dass man Phasen hat, an denen man mal mehr und mal weniger Lust aufs Fotografieren hat. Und in diesen Phasen sollte man sich dann meiner Meinung nach zu nichts zwingen, sich selber keinen Stress machen. Wir sprechen hier doch schliesslich immer noch nur von einem Hobby. Einem sehr schönen zwar, aber eben ein Hobby. Es ist doch für die Meisten von uns nicht der Beruf, zu dem man sich Tag für Tag quälen muss. Hier habe ich die Freiheit zu sagen, dass ich heute keine Lust habe, dass ich heute keine Aufnahmen mache, auch wenn das Licht und der Tag und die Situation noch so schön sind.  Ansonsten landet man noch im Hobbyburnout. Überall ist man heute von Stress und Zwängen geplagt, da sollte dies in einem Hobby nun wirklich nicht auch noch Platz finden.

Wie gesagt, für mich sind solche Phasen normal und manchmal sogar wichtig.  Denn wenn man mal ein paar Tage nicht ans Fotografieren denkt, nicht darüber nachdenkt, was könnte ich als nächstes aufnehmen, wie könnte ich aus diesem Bild noch mehr herausholen oder wie fotografieren andere, bekommt man den Kopf mal wieder frei, damit man anschliessend alles wieder etwas anderes sieht und damit man auch wieder so richtig heiss aufs Fotografieren wird. Denn der Hunger nach neuen Aufnahmen kommt automatisch wieder, wie ich finde. Ist für einen die Fotografie wirklich Leidenschaft und Hobby, wird man es eh nicht lange ohne eine Knipse in der Hand aushalten.

Bei mir ist es jedenfalls oft so, dass ich nach einer kleinen Fotopause die besten Fotos mache. Ich habe dann wieder richtig Heisshunger, kann Stundenlang nach Fotomotiven suchen und diese hinterher ebenso stundenlang bearbeiten. Mein Kopf ist frei für neue Ideen. Eine Festplatte muss man doch schliesslich auch immer wieder entrümpeln und aus diesem Grund gebe ich mich meiner Phasen der Lustlosigkeit gerne hin.

Aber wie seht ihr das? Ist man ein schlechter Fotograf, wenn man nicht ständig Lust zu diesem Hobby hat? Und was macht ihr, wenn ihr mal in einer solchen Phase steckt. Gebt ihr euch dieser auch hin oder tut ihr was dagegen?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen